Mephistos Manipulation und Fausts Entscheidung
Mephisto taucht auf und beginnt seine raffinierte Manipulation, indem er Faust ein schlechtes Gewissen einredet. Er stellt Gretchen als Opfer dar, die von Freiheit träumt, und vergleicht Fausts Liebe mit einem Bach, der über die Ufer tritt und dann wieder seicht wird.
Obwohl Faust sich zunächst gegen diese Manipulation wehrt, zeigt sie Wirkung. Interessant ist der Wechsel seiner Sprache vom strengen Blankvers zum gefühlsbetonten Madrigalvers. Faust beschreibt seine Liebe als reißenden "Wassersturz" und entwickelt ein fast selbstmitleidiges Verständnis für seine Situation.
In eindrücklichen Bildern vergleicht Faust sich mit einer zerstörerischen Naturgewalt, die Gretchens friedliche "Alpenhütte" heimsucht. Trotz dieser Selbstzweifel bringt er sein Gewissen zum Schweigen und entscheidet sich letztlich für den Weg, der zu Gretchens Untergang führen wird. Mephisto ist über Fausts neues Verlangen erfreut - seine Manipulation war erfolgreich.
🔍 Achte auf den Kontrast zwischen Fausts moralischem Bewusstsein und seiner Entscheidung, dieses zu ignorieren. Dies zeigt die fundamentale Spannung im Drama zwischen Erkenntnis und Handeln.