Analyse der Szene 6 in Büchners "Woyzeck"
In dieser Szene des Dramas "Woyzeck" von Georg Büchner, das der Vormärz Epoche zugeordnet wird, findet ein bedeutsames Gespräch zwischen Marie und dem Tambourmajor statt. Die Szene spielt in einer Gasse, einem öffentlichen, aber etwas abgelegenen Ort, was die Heimlichkeit ihrer Begegnung unterstreicht.
Highlight: Die Szene zeigt den Beginn der Affäre zwischen Marie und dem Tambourmajor, was für den weiteren Verlauf des Dramas von großer Bedeutung ist.
Der Dialog beginnt mit der Initiative des Tambourmajors, der Marie anspricht. Marie reagiert positiv und bittet ihn, auf und ab zu gehen, damit sie ihn betrachten kann. Sie vergleicht ihn mit einem Löwen, was seine Stärke und Dominanz symbolisiert.
Vocabulary: Tambourmajor - Ein höherrangiger Militärmusiker, der oft durch seine prächtige Uniform und imposante Erscheinung auffällt.
Marie zeigt deutliche Bewunderung für den Tambourmajor und sieht sich selbst im Vergleich zu ihm als unterlegen an. Der Tambourmajor nimmt ihre Komplimente an und ergänzt sie durch eigene Aussagen, die seine Eitelkeit und Oberflächlichkeit offenbaren.
Quote: "Wenn ich am Sonntag erst den großen Federbusch hab' und die weißen Handschuh, Donnerwetter [...]"
Diese Aussage des Tambourmajors verdeutlicht, wie wichtig ihm sein Auftreten und die Bewunderung anderer sind. Marie reagiert zunächst spöttisch darauf, was den Tambourmajor dazu veranlasst, auch über sie zu sprechen. Seine Komplimente wirken jedoch grob und unpersönlich.
Example: Der Tambourmajor schlägt Marie vor, "eine Zucht von Tambourmajors" anzulegen, was seine egoistischen und oberflächlichen Absichten offenbart.