Wünschelrute - Ein romantisches Zaubergedicht
Stell dir vor, du könntest mit einem einzigen Wort die ganze Welt zum Singen bringen - genau das beschreibt Eichendorff in diesem vierzeiligen Gedicht. Das lyrische Ich erklärt uns, dass in allen Dingen ein Lied schläft, das nur darauf wartet, geweckt zu werden.
Der Aufbau ist genial einfach: Erst schlafen und träumen die Dinge, dann erwachen sie durch das Zauberwort zum Leben. Die Welt hebt an zu singen - ein Moment der totalen Verwandlung vom Gewöhnlichen zum Magischen.
Typisch für die Romantik sind hier mehrere Motive: Das Träumen und die Nacht, die Magie und Phantasie, sowie die Sehnsucht nach dem Unendlichen ("fort und fort"). Eichendorff zeigt, dass Poesie die Macht hat, unsere rationale Realität in etwas Wunderbares zu verwandeln.
Merk dir: Der Kreuzreim (abab) und der vierhebige Trochäus geben dem Gedicht einen melodischen, fast hypnotischen Rhythmus - perfekt für ein Gedicht über die Macht der Sprache!