Charakterentwicklung und zentrale Motive
Was Macbeth so faszinierend macht, ist die drastische Charakterentwicklung der Hauptfiguren. Macbeth startet als tapferer Krieger, wird aber zum Opfer der Hexenvorhersagungen und verwandelt sich in einen paranoiden Tyrannen. Lady Macbeth beginnt als dominante, manipulative Kraft, die ihren Mann wie eine Marionette steuert, endet aber im Wahnsinn und begeht Selbstmord.
Besonders interessant ist Lady Macbeths Rolle: Für Shakespeares Zeit war sie eine ungewöhnliche Figur, da Frauen damals als handlungsunfähig galten. Sie verkörpert männliche Eigenschaften wie Ehrgeiz und Brutalität und treibt die Handlung voran, bis sie unter ihrer Schuld zusammenbricht.
Die wichtigsten Motive des Stücks sind Vorhersagungen (alle Handlungen basieren darauf), Gewalt (eine endlose Spirale), Geschlechterrollen (was bedeutet es, "ein Mann" zu sein?) und Schlaflosigkeit als Symbol für das schlechte Gewissen.
Prüfungstipp: Achte darauf, wie sich die Machtverhältnisse zwischen Macbeth und Lady Macbeth im Laufe des Stücks völlig umkehren!