Dunkelheit und übernatürliche Mächte
Das zweite semantische Feld behandelt Dunkelheit und Verheimlichung. Lady Macbeth ruft die Nacht selbst an, ihre Taten in einer "Decke der Dunkelheit" zu verstecken - eine Metapher, die zeigt, wie verzweifelt sie Verheimlichung braucht.
Der Ausruf "Come, thick night" verstärkt dieses Thema und macht klar: Ab jetzt wird Dunkelheit sie umgeben. Besonders interessant ist, dass sie nicht sehen will, wie ihr "scharfes Messer die Wunde macht" - das zeigt, dass noch etwas Weiblichkeit in ihr steckt.
Das dritte semantische Feld beschäftigt sich mit Himmel, Hölle und dem Übernatürlichen. Lady Macbeth spricht direkt mit bösen "Geistern" und bittet sie um Mut für den Königsmord. Für Shakespeares Publikum war das schockierend - Frauen sollten nicht mit dunklen Mächten verhandeln.
Fazit: Lady Macbeth will zwar ihre Weiblichkeit ablegen, aber der Monolog zeigt, dass sie noch nicht vollständig "entsexed" ist - ihre Angst vor dem Anblick ihres eigenen Verbrechens beweist das.
Sie positioniert sich bewusst auf der Seite der Hölle und will nicht, dass der Himmel durch die "Decke der Dunkelheit" blickt. Das zeigt ihr Bewusstsein für die universelle Ordnung, die sie brechen wird.