Macbeths psychischer Zusammenbruch
Hier wird's richtig psychologisch interessant! Macbeth kann nach dem Mord nicht mehr "Amen" sagen - ein klares Zeichen dafür, dass er sich von Gott und der Moral abgeschnitten hat. Seine Schuld wird buchstäblich greifbar.
Die Personifikation des Schlafes als unschuldiges Opfer ist genial von Shakespeare. Macbeth hört Stimmen, die ihm verkünden: "Macbeth shall sleep no more!" Das ist sowohl ein Zeichen seiner beginnenden Paranoia als auch eine Vorhersage auf sein weiteres Schicksal.
Lady Macbeth bleibt dagegen eiskalt rational. Sie nennt seine Gedanken "brainsickly" und konzentriert sich aufs Praktische: Hände waschen, Dolche zurückbringen, Spuren verwischen. Für sie ist das Blut nur "filthy witness" - ein Problem, das man löst.
Macbeths Metapher mit Neptuns Ozean zeigt, wie überwältigt er von seiner Schuld ist. Nicht mal das ganze Meer könnte seine Hände reinwaschen - stattdessen würde sein Blut die Meere rot färben.
Klausur-Tipp: Die Gegenüberstellung der beiden Charaktere ist perfekt für Charakterisierungsaufgaben. Lady Macbeth = rational, Macbeth = emotional zerrissen.