Brexit und die britische Gesellschaftsspaltung
Die Stimmung in Großbritannien ist nach dem Brexit so verzweifelt wie nie zuvor. Begriffe wie "kaputt", "traurig", "besorgt" und "wütend" dominieren die öffentliche Meinung. Sieben von zehn Briten sind pessimistisch bezüglich Obdachlosigkeit, 68% bezüglich zunehmender Armut, und erschreckende 20% befürchten, Opfer von Gewaltverbrechen zu werden.
Die Nation ist tief gespalten – nach sozialer Klasse, geographisch und politisch. Die deutlichste Trennung verläuft jedoch zwischen den Generationen: Während 52% der über 65-Jährigen optimistisch in die Zukunft blicken, teilen nur 23% der unter 34-Jährigen diese Einschätzung. Junge Menschen empfinden ein starkes Gefühl der Ungerechtigkeit, besonders bezüglich Wohneigentum und sicherer Beschäftigung.
Das Vertrauen in Politiker ist auf einem Tiefpunkt. Nur 19% glauben, dass Politiker die Wahrheit sagen, und 74% halten das politische System für nicht mehr funktionsfähig. Die Menschen fühlen sich vom politischen Establishment im Stich gelassen und zweifeln an deren Kompetenz, das Land zu führen.
Achtung: Trotz des nationalen Pessimismus gibt es einen Lichtblick – die Mehrheit der Briten bleibt optimistisch bezüglich ihres persönlichen Lebens und ihrer lokalen Gemeinschaft. 69% stimmen zu, dass "britische Menschen unabhängig von den Brexit-Auswirkungen weitermachen werden".