Platons Höhlengleichnis und Ideenlehre
Stell dir vor, du lebst dein ganzes Leben in einer Höhle und denkst, die Schatten an der Wand seien die Realität - genau das beschreibt Platons Höhlengleichnis. Die gefesselten Menschen in der Höhle sehen nur Abbilder der Wirklichkeit, halten diese aber für die Wahrheit.
Platon glaubte an die Ideenlehre: Alles in unserer Welt ist nur ein vergängliches Abbild einer ewigen Urform oder Idee. Diese Ideen sind unveränderlich und ewig - unsere Sinneswelt dagegen ist nur ein schwacher Abglanz davon. Wenn wir etwas erkennen, vergleicht unsere Vernunft das Wahrgenommene mit der ursprünglichen Idee.
Die Symbolik ist dabei eindeutig: Die Höhle steht für unsere Sinneswelt, das Licht für die Vernunft und die Sonne für die Idee des Guten. Der mühsame Aufstieg symbolisiert den beschwerlichen Weg zur wahren Erkenntnis.
Merke dir: In Platons Philosophie gibt es zwei Welten - die vergängliche Sinneswelt (Höhle) und die ewige Ideenwelt (Außenwelt mit Sonnenlicht).
Die vier Stufen der Erkenntnis zeigen diesen Befreiungsprozess: Zunächst die sinnliche Wahrnehmung der Schatten, dann das schmerzhafte Anzweifeln des Gewohnten, schließlich die Anerkennung der Wirklichkeit und zuletzt der Versuch, andere zu befreien - was meist scheitert, weil Menschen lieber bei ihren alten Ansichten bleiben.