Immanuel Kant und seine Pflichtethik
Stell dir vor, jemand hilft dir nur, weil er sich dabei gut fühlt - ist das wirklich moralisch wertvoll? Kant würde sagen: Nein! Der Philosoph aus Königsberg (1724-1804) entwickelte eine Ethik, die ausschließlich auf Pflicht basiert.
Kant unterscheidet zwischen drei Arten von Handlungen: pflichtgemäße Handlungen aus Pflicht (moralisch gut), pflichtgemäße Handlungen aus Neigung (ohne moralischen Wert) und pflichtwidrige Handlungen (moralisch schlecht). Nur wenn du aus reiner Pflicht handelst - ohne dass Gefühle oder Eigeninteressen eine Rolle spielen - ist deine Handlung wirklich gut.
Das Herzstück seiner Theorie ist der gute Wille. Dieser ist "wie ein Juwel" und orientiert sich nur an der Pflicht. Dabei sind die Folgen deiner Handlung völlig egal - wichtig ist nur deine Motivation.
Merke dir: Kants kategorischer Imperativ ist ein universelles Prinzip: "Handle nur nach der Maxime, die du zur allgemeinen Regel machen könntest!"
Seine deontologische Ethik vongriechisch"deon"=Pflicht sucht nach moralischen Prinzipien, die durch reine Vernunft erkennbar sind. Kant gilt als Begründer der Menschenwürde und prägte den Aufklärungsspruch "Sapere aude!" - hab Mut, deinen eigenen Verstand zu gebrauchen!
Die Kritik an Kant ist gespalten: Positiv ist seine Betonung der Menschenwürde und dass gute Absichten zählen. Problematisch finden viele, dass Gefühle und Folgen komplett ignoriert werden und Tiere als bloße Gegenstände behandelt werden.