Die Bedürfnispyramide nach Mill
Mill entwickelte eine klare Hierarchie der Freuden, die zeigt, welche Bedürfnisse wichtiger sind. An der Spitze stehen Sittlichkeit, Kunst und Wissenschaft als höhere, geistige Lüste. Am Boden finden sich Essen, Trinken und Sexualität als niedere, sinnliche Lüste.
Der entscheidende Unterschied zu Bentham: Qualität schlägt Quantität. Lieber eine Stunde Beethoven als zehn Stunden Trash-TV - auch wenn letzteres mehr "Spaß" macht. Mill glaubt fest daran, dass Menschen mit entwickelter Vernunft automatisch die höheren Freuden bevorzugen.
Wenn jemand trotzdem die niederen Lüste wählt, liegt das nur an momentaner Schwäche oder mangelnder Bildung. Tief im Inneren "wissen" wir alle, was wirklich wertvoll ist.
Das Dilemma: Mill will den Utilitarismus vor dem Vorwurf der Primitivität retten, führt dabei aber Wertmaßstäbe ein, die selbst nicht utilitaristisch begründet sind. Er schmuggelt seine Idealvorstellung vom Menschen in die Theorie.
⚡ Achtung: Mills "kompetente Beurteiler" sind oft nur gebildete Bürger seiner Zeit - ziemlich elitär, wenn du mich fragst.