John Rawls - Gerechtigkeit als Fairness
Stell dir vor, du müsstest die Regeln für eine perfekte Gesellschaft entwerfen, ohne zu wissen, ob du reich oder arm, klug oder weniger begabt sein wirst. Genau das ist Rawls' Gedankenexperiment mit dem Schleier des Nichtwissens.
In diesem Urzustand sind alle Menschen frei, gleich und vernünftig. Da niemand seine spätere Position kennt, würden alle faire Regeln wählen - schließlich könnte man ja selbst der Benachteiligte sein! So entstehen laut Rawls die Grundsätze der Gerechtigkeit.
Der liberale Egalitarismus verbindet Freiheit und Gleichheit geschickt miteinander. Rawls fordert drei Prinzipien: Erst kommen die gleichen Grundrechte für alle, dann dürfen Ungleichheiten nur bestehen, wenn sie allen nutzen, und schließlich muss faire Chancengleichheit herrschen.
Merktipp: Rawls ist wie ein Schiedsrichter, der die Spielregeln so fair macht, dass jeder mitspielen möchte - egal auf welcher Position er landet.