Soziale Rollen und Rollenkonflikte im Alltag
Die Welt wird oft als Bühne betrachtet, auf der wir verschiedene Rollen spielen. Diese sozialen Rollen können entweder vorgegeben oder selbst gewählt sein. Zu den vorgegebenen Rollen gehören beispielsweise Schüler, Sohn/Tochter, Cousin/Cousine oder Enkel. Selbst gewählte Rollen umfassen Mitgliedschaften in Vereinen wie der Feuerwehr, Freundschaften oder Berufe wie Lehrer oder Friseur.
Definition: Eine soziale Rolle gibt an, in welchem Verhältnis man zur Gesellschaft steht.
Jede Rolle ist mit bestimmten Rollenerwartungen verbunden, die von der Gesellschaft an uns herangetragen werden. Diese Erwartungen können miteinander in Konflikt geraten, was zu einem Rollenkonflikt führt.
Beispiel: Ein Interrollenkonflikt kann entstehen, wenn die Rolle als Freund mit der Rolle als Schüler kollidiert, etwa wenn man zwischen Spaß machen und aufpassen im Unterricht entscheiden muss.
Das Konzept der Werte und Normen wird am Beispiel des Liedes "Junge" von den Ärzten erläutert. Hier zeigt sich ein Wertekonflikt zwischen Vater und Sohn:
Highlight: Der Vater legt Wert auf Fleiß, Ehrgeiz, Familienleben, materielle Werte und ein ordentliches Aussehen. Dem Sohn hingegen sind Spaß am Leben, Freundschaft, Unabhängigkeit und Kreativität wichtiger.
Definition: Werte sind Maßstäbe, nach denen wir unser Handeln ausrichten.
Dieser Personen-Rollen-Konflikt zeigt, wie unterschiedliche Wertvorstellungen zu Spannungen zwischen verschiedenen Generationen oder Individuen führen können. Es verdeutlicht auch, wie soziale Rollen in der Psychologie und im täglichen Leben miteinander konkurrieren und zu inneren Konflikten führen können.
Vocabulary: Kann-Erwartungen sind flexiblere gesellschaftliche Erwartungen im Gegensatz zu strengeren Muss-Erwartungen.
Die Darstellung dieser Konzepte hilft, die Komplexität sozialer Rollen im Alltag zu verstehen und bietet eine Grundlage für die Reflexion über eigene Rollen und mögliche Konflikte in der Gesellschaft.