Kompatibilismus und Inkompatibilismus als vermittelnde Positionen
Der Kompatibilismus, auch als "weicher Determinismus" bezeichnet, versucht Willensfreiheit und Determinismus miteinander zu vereinbaren.
Definition: Der Kompatibilismus besagt, dass freier Wille und Determinismus miteinander vereinbar sind, solange die Entscheidungen einer Person von ihr selbst beeinflusst sind.
Laut dieser Position liegt ein Entscheidungsprozess vor, dessen Ergebnis durch eine Kausalkette von Ereignissen wie Vorlieben, Wünschen und Überzeugungen bestimmt wird. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass eine Person sich auch anders entscheiden kann.
Example: Eine Person entscheidet sich aufgrund ihrer Vorlieben für Schokoladeneis. In einer anderen Situation könnte sie sich aber auch für Vanilleeis entscheiden, wenn sich ihre Präferenzen ändern.
Das Intelligibilitätsargument des Kompatibilismus besagt, dass der Determinismus sogar für Willensfreiheit vorausgesetzt wird. Freie Handlungen und Entscheidungen sind demnach erst dann frei, wenn sie aus persönlichen Gründen erfolgen.
Quote: "Frei handeln bedeutet, unter dem Wissen der determinierenden Faktoren zu handeln."
Im Gegensatz dazu steht der Inkompatibilismus, der Determinismus und Willensfreiheit für unvereinbar hält.
Definition: Der Inkompatibilismus besagt, dass Determinismus und Willensfreiheit nicht miteinander vereinbar sind und dass auch der Indeterminismus keine Willensfreiheit zulässt.
Der freie Wille bezieht sich laut dieser Position ultimativ auf alternative Möglichkeiten von Wünschen, Überzeugungen und Handlungen. Er setzt also eine nicht-deterministische Welt voraus.
Highlight: Ein zentrales Problem des Inkompatibilismus ist, dass Personen auch hier nicht wirklich verantwortlich gemacht werden können, da die Ursache der alternativen Möglichkeiten im Zufall liegt.
Der Determinismus lässt weder eine offene Zukunft noch echte Wahlmöglichkeiten zu, welche die Willensfreiheit als Bedingung voraussetzt. Dies stellt die Grundlage für moralische Verantwortung und unser Verständnis von Entscheidungsfreiheit fundamental in Frage.