Die industrielle Stadt - Wachstum und Wohnungselend
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts explodierten die Städte förmlich! Die Industrialisierung sorgte für ein extremes Bevölkerungswachstum - manche Städte vervierfachten ihre Einwohnerzahl in wenigen Jahrzehnten.
Das brachte massive Probleme mit sich: Mangelnder Wohnraum führte zu berüchtigten Mietskasernen. Diese mehrstöckigen Wohnanlagen außerhalb der Altstadt waren eng, dunkel und ungesund. Der Hobrecht-Plan von 1862 versuchte das Chaos zu ordnen, schuf aber ein einheitliches, trostloses Straßenbild.
Die Industrie boomte dank Eisenbahn, Kohle und Stahl. England als "Mutterland" der Industrialisierung wurde zum Vorbild. Endlich entstanden auch moderne Versorgungssysteme: Gas- und Stromversorgung, Kanalisation, Müllabfuhr und Wasserwerke revolutionierten das Stadtleben.
Das Verkehrssystem wurde von der Eisenbahn dominiert. Später kam die elektrische Straßenbahn dazu, die den öffentlichen Nahverkehr prägte.
Soziale Realität: Während die Technik voranschritt, lebten die meisten Arbeiter unter katastrophalen Bedingungen in den Mietskasernen!