Was versteht man unter einem Inventar?

Das Inventar ist das Ergebnis der Inventur und stellt ein detailliertes Bestandsverzeichnis dar. Es umfasst alle Vermögensteile und Schulden eines Unternehmens, aufgeschlüsselt nach Art, Wert und Menge. Das Inventar besteht aus drei Hauptteilen:

1. Vermögen
2. Schulden
3. Reinvermögen (Differenz aus Vermögen und Schulden)

Definition: Das Reinvermögen ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Gesamtvermögen und den Gesamtschulden eines Unternehmens.

Highlight: Die Aufbewahrungsfrist für das Inventar beträgt 10 Jahre, beginnend am Ende des Kalenderjahres.

Die sechs Inventurverfahren

Es gibt verschiedene Inventurarten, die je nach Unternehmenssituation und -größe angewendet werden können:

1. Buchinventur: Erfassung durch Belege ohne körperliche Zählung.
2. Körperliche Inventur: Vermögensbestände werden durch Messen, Zählen und Wiegen aufgenommen.
3. Stichtagsinventur: Erfolgt an einem festgelegten Tag, mit einer Toleranz von 10 Tagen vor oder nach dem Stichtag.
4. Stichprobeninventur: Der Gesamtbestand wird durch die Erfassung einer repräsentativen Teilmenge errechnet.
5. Zeitverlegte/Zeitversetzte Inventur: Kann in den 2-3 Monaten um den eigentlichen Bilanzstichtag durchgeführt werden.
6. Permanente Inventur: Findet an einem frei wählbaren Tag statt, wobei der Ist-Bestand mit dem Soll-Bestand verglichen wird.

Example: Ein Beispiel für eine permanente Inventur wäre ein Unternehmen, das kontinuierlich seinen Lagerbestand durch ein computergestütztes System überwacht und regelmäßig Stichproben durchführt, um die Genauigkeit zu überprüfen.

Vocabulary: Lagerbuch: Ein detailliertes Verzeichnis aller Lagerbestände, das bei der permanenten Inventur als Grundlage dient.

Anwendung der Inventurarten

Diese Seite zeigt praktische Beispiele für die Anwendung verschiedener Inventurarten in unterschiedlichen Geschäftsbereichen:

• Supermarkt: Hier wird typischerweise eine körperliche Inventur durchgeführt. Dabei werden alle Waren im Verkaufsraum und im Lager physisch gezählt, gemessen oder gewogen.

• Bank: In Banken ist die Buchinventur die gängige Methode. Hier werden die Bestände anhand von Belegen und Buchungsunterlagen erfasst, ohne dass eine physische Zählung notwendig ist.

Example: Ein Beispiel für eine körperliche Inventur im Einzelhandel wäre ein Supermarkt, der am Jahresende alle Produkte in den Regalen und im Lager zählt, um den genauen Warenbestand zu ermitteln.

Highlight: Die Wahl der Inventurmethode hängt stark von der Art des Geschäfts und den zu erfassenden Vermögenswerten ab.