Grundlagen des Kapitalbedarfs
Der Kapitalbedarf ist ein fundamentales Konzept in der Unternehmensfinanzierung. Er entsteht, weil Ausgaben und Einnahmen nicht immer zeitgleich anfallen oder in ihrer Höhe variieren können. Der Zeitraum vom Kapitaleinsatz über Lagerhaltung und Produktion bis zum Kapitalrückfluss ist entscheidend für die Berechnung des Kapitalbedarfs.
Die Gesamtkapitalbedarf berechnen Formel lautet:
GESAMTKAPITALBEDARF = ANLAGEKAPITALBEDARF + UMLAUFKAPITALBEDARF
Der Anlagekapitalbedarf umfasst:
- Anlagevermögen (Anschaffungspreise plus Anschaffungsnebenkosten)
- Mindestbestand an Vorräten (eiserner Bestand)
- Eventueller Vorbereitungs- und Organisationsaufwand
Definition: Der eiserne Bestand wird berechnet als: TAGE X TAGESPRODUKTION X MATERIALKOSTEN JE STÜCK
Der Umlaufkapitalbedarf kann in drei Schritten annäherungsweise ermittelt werden:
- Kapitalbindungsdauer
- Tägliche Ausgaben
- Umlaufkapitalbedarf errechnen
Highlight: Ein Grundproblem der Kapitalbedarfsrechnung ist, dass die täglichen Ausgaben und die Dauer ihrer Bindung nicht immer genau ermittelbar sind.
Die Kapitalbindungsdauer umfasst verschiedene Phasen wie Materiallagerdauer, Lieferantenziel, Produktion, Lagerung fertiger Produkte und Kundenziel. Die täglichen Ausgaben beinhalten Materialkosten, Materialgemeinkosten, Fertigungslöhne, Fertigungsgemeinkosten sowie Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten.
Example: Ein Kapitalbedarf Umlaufvermögen Zeitstrahl könnte wie folgt aussehen: Materiallagerdauer (20 Tage) → Produktion → Lagerung fertiger Produkte (30 Tage) → Kundenziel
Die Berechnung des Umlaufkapitalbedarfs erfolgt durch Multiplikation der Kapitalbindungsdauer mit den täglichen Ausgaben. Dabei werden verschiedene Kapitalbedarfe wie Fertigungslohnkapitalbedarf, Materialkapitalbedarf und Gemeinkosten-Kapitalbedarfe berücksichtigt.