Grundlagen der Migration
Migration bezeichnet die längerfristige Verlegung des Lebensmittelpunkts über größere Entfernungen und administrative Grenzen hinweg. Die Vereinten Nationen setzen als Richtwert eine Wohnsitznahme in einem anderen Land für mehr als drei Monate oder ein Jahr voraus.
Bei der Binnenwanderung (auch Binnenmigration) bewegen sich Personen innerhalb eines Staates. Die Außenwanderung hingegen setzt das Überschreiten von Staatsgrenzen voraus und umfasst die Immigration (Einwanderung) und Emigration (Auswanderung).
Es gibt verschiedene Migrationsgründe: Bei der Bildungsmigration verlassen Menschen ihr Heimatland für eine Aus- oder Weiterbildung und kehren danach meist zurück. Die Arbeitsmigration erfolgt oft wegen fehlender oder schlecht bezahlter Arbeit im Heimatland oder Arbeitskräftemangel im Zielland. Die Fluchtmigration entsteht durch lebensbedrohliche Situationen im Herkunftsgebiet.
Gut zu wissen: Der Wanderungssaldo gibt die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung an und zeigt, ob mehr Menschen ein- oder auswandern. In Deutschland war dieser seit 1950 überwiegend positiv.
Seit 1990 sind die wichtigsten Herkunftsgebiete globaler Migrationsströme Mexiko, Westteile Südamerikas, Süd-, West- und Nordafrika sowie Südasien. Große Flüchtlingsströme kamen aus Zentral- und Südwestafrika und Süd-Westasien. Hochqualifizierte Auswanderer stammen hauptsächlich aus Asien und ziehen nach Nordamerika und Europa.