Tarifverhandlungen - Wenn um deinen Lohn verhandelt wird
Stell dir vor, deine zukünftigen Arbeitsbedingungen werden gerade in einem Konferenzraum ausgehandelt - genau das passiert bei Tarifverhandlungen. Gewerkschaften (die Interessenvertretung der Arbeitnehmer) sitzen dabei Arbeitgeberverbänden gegenüber und ringen um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen.
Können sich beide Seiten nicht einigen, wird's spannend: Dann kommt eine Schlichtung ins Spiel. Ein unabhängiger Schlichter schlägt einen Kompromiss vor - wie ein Mediator bei Streitigkeiten. Wird auch dieser Vorschlag abgelehnt, droht der Arbeitskampf.
Bevor gestreikt werden darf, muss eine Urabstimmung stattfinden - und zwar mit mindestens 75% Ja-Stimmen! Nur dann dürfen Gewerkschaftsmitglieder die Arbeit niederlegen. Die Gegenseite kann mit Aussperrung reagieren: Dann werden alle Beschäftigten ohne Bezahlung nach Hause geschickt.
Tarifverträge gibt es in verschiedenen Formen: Manteltarifverträge regeln langfristig grundlegende Arbeitsbedingungen wie Urlaub oder Arbeitszeit, während Vergütungstarifverträge jährlich die konkreten Löhne festlegen. Wichtig ist auch die Tarifautonomie - der Staat hält sich komplett raus und lässt die Verhandlungspartner allein entscheiden.
Gut zu wissen: Während ein Tarifvertrag läuft, herrscht Friedenspflicht - niemand darf streiken oder aussperren. Nur Warnstreiks sind als kurze Protestaktionen erlaubt.