Der Schließungsprozess - Wenn Ozeane verschwinden
Was aufgeht, muss auch wieder zugehen - so funktioniert der Schließungsprozess des Wilson-Zyklus. Dieser Teil zeigt, wie aus weiten Ozeanen massive Gebirge werden.
Das Pazifik-Stadium markiert den Wendepunkt: Das Sea Floor Spreading stoppt und der Ozean beginnt sich zu verkleinern. An den Ozeanrändern entstehen Subduktionszonen, wo schwere ozeanische Kruste unter leichte kontinentale Kruste abtaucht. Dadurch bilden sich Tiefseerinnen, Inselbögen und erste Faltengebirge mit starkem Vulkanismus.
Im Mittelmeer-Stadium engt sich der Ozean weiter ein, während die kontinentalen Platten aufeinander zudriften. Die ozeanischen Sedimente - Sand, Kalk und Ton - werden zu einem Akkretionskeil zusammengeschoben.
Das dramatische Finale ist das Kollisions-Stadium: Die kontinentalen Platten krachen aufeinander und der Ozean schließt sich komplett. Durch diese gewaltige Kollision entstehen durch Orogenese (Gebirgsbildung) massive Faltengebirge wie die Alpen oder der Himalaya.
Faszinierend: Ein kompletter Wilson-Zyklus dauert 300-500 Millionen Jahre - das bedeutet, seit den Dinosauriern ist noch nicht mal ein ganzer Zyklus vergangen!
Der Wilson-Zyklus zeigt perfekt, wie alle geodynamischen Prozesse der Erde zusammenhängen und sich das Bild von Kontinenten und Ozeanen ständig verändert.