Der Monsun - Wenn das Wetter die Jahreszeiten bestimmt
Stell dir vor, dein ganzes Leben hängt davon ab, ob der Wind aus der richtigen Richtung weht! Genau so geht es Menschen in Indien, wo der Monsun die Jahreszeiten komplett dominiert. Dieses Wetterphänomen sorgt für jahreszeitlich wechselnde Windrichtungen mit völlig unterschiedlichen Niederschlagsmengen.
Der Sommermonsun (Juni bis Oktober) bringt die ersehnte Regenzeit mit sich. Die Innertropische Konvergenzzone (ITC) verschiebt sich weit nach Norden, weil die Sonne im Zenit steht. Der Südostpassat überquert den Äquator und wird durch die Corioliskraft nach rechts abgelenkt - voilà, er wird zum Südwestmonsun.
Wichtig zu wissen: Der SW-Monsun nimmt über dem Indischen Ozean durch Verdunstung riesige Wasserdampfmengen auf!
Wenn diese feuchtwarme Luft auf den indischen Subkontinent trifft, entstehen durch rasche Konvektion über dem Land massive Niederschläge. Das Himalaya-Gebirge verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich - deshalb sind die Regenmengen dort so extrem.
Der Wintermonsun (November bis April) ist das komplette Gegenteil und bringt eine knochentrockenheit mit sich. Die ITC liegt südlich des Äquators, und der Nordostpassat aus dem ausgekühlten Innerasien bestimmt das trockene, warme Klima. Durch die Passatinversion werden Konvektionen verhindert, was zu niederschlagsarmen Monaten führt.
Allerdings gibt es eine Ausnahme: Wenn der NO-Monsun Wasserflächen wie den Golf von Bengalen überquert, kann er Wasserdampf aufnehmen und sorgt an den Ostghats Indiens und der Nordküste Sri Lankas auch im Winter für Niederschläge.