Entwicklungsindikatoren
Entwicklungsindikatoren sind Merkmale, mit deren Hilfe der Entwicklungsstand eines Landes analysiert werden kann. Sie müssen gut berechenbar, in Zahlen fassbar und für alle Staaten verfügbar sein, um Ranglisten erstellen zu können.
Bei der Betrachtung gibt es zwei Perspektiven: Entwicklung als rein ökonomische Entwicklung (gemessen durch BNE und leistungsstarke Industrie) und die Sicht auf das Wohl des einzelnen Menschen (soziale Indikatoren).
Zu den wirtschaftlichen Indikatoren zählen vor allem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und das Bruttonationaleinkommen (BNE). Die Kritik an diesen Indikatoren ist jedoch stark: Sie erfassen die informelle Wirtschaft nicht, die in Entwicklungsländern besonders bedeutsam ist. Außerdem handelt es sich um Durchschnittswerte, die bei großer sozialer Ungleichheit wenig aussagekräftig sind.
Das Pro-Kopf-Einkommen in Kaufkraft-Paritäten ist das jährliche Durchschnittseinkommen der Einwohner eines Landes (BIP geteilt durch Bevölkerungszahl), umgerechnet in eine einheitliche Währung und angepasst an die unterschiedliche Kaufkraft der Länder.
Der Human Development Index (HDI) kombiniert drei Indikatoren: Lebenserwartung, Bildungsstand und Pro-Kopf-Einkommen. Diese Werte werden auf einer Skala von 0 bis 1 projiziert, wobei der jeweils höchste Wert als 1 und der niedrigste als 0 gesetzt wird. Der Mittelwert ergibt den HDI-Wert des Landes.
Prüfungstipp: Vergleiche immer mehrere Indikatoren miteinander! Ein Land kann wirtschaftlich hochentwickelt sein wieSaudi−Arabien, aber in sozialen Bereichen dennoch schlecht abschneiden.