Der tropische Regenwald - Ein komplexes Ökosystem
Stell dir vor, du stehst in einem riesigen grünen Turm aus Pflanzen - das ist der tropische Regenwald. Das Klima hier ist das ganze Jahr über warm (um 26°C) und feucht, mit hoher Luftfeuchtigkeit. Es gibt keine Jahreszeiten wie bei uns, sondern nur ein Tageszeitenklima.
Die Vegetation kämpft ständig um Licht, deshalb wachsen die Bäume so hoch. Der Stockwerkbau teilt den Wald in fünf Schichten auf: von den 60 Meter hohen Überständern bis zur Krautschicht am Boden. Jede Schicht hat ihre eigenen Bewohner und Funktionen.
Der Boden ist paradoxerweise sehr nährstoffarm, obwohl so viele Pflanzen darauf wachsen. Die dünne Humusschicht und der saure pH-Wert machen es schwer, Nährstoffe zu speichern. Durch Feralitisierung entstehen eisenreiche, rötliche Böden (Ferralsol), die für Landwirtschaft ungeeignet sind.
Merkhilfe: Mykorrhiza (Pilzwurzel) ist die Geheimwaffe des Regenwalds - diese Symbiose zwischen Pilzen und Pflanzenwurzeln hilft beim Nährstoffaustausch und macht das Leben im nährstoffarmen Boden möglich.
Der geschlossene Nährstoffkreislauf sorgt dafür, dass nichts verschwendet wird: Blätter fallen, Pilze und Insekten zersetzen sie sofort, und die Wurzeln nehmen die Nährstoffe direkt wieder auf. So bleibt das System im Gleichgewicht.
Plantagenwirtschaft und Brandrodungsfeldbau bedrohen dieses empfindliche System massiv. Beim Brandrodungsfeldbau wird der Wald abgebrannt, die nährstoffreiche Asche 1-3 Jahre genutzt, dann muss die Fläche 6-15 Jahre brach liegen. Das führt zu Bodendegradation und zerstört unwiederbringlich einzigartige Ökosysteme.