Japans cleverer Aufstieg vs. Chinas Reformversagen
Während China in Chaos versank, machte Japan alles richtig. Nach der Meiji-Restauration 1868 industrialisierte sich das Land systematisch. Japan hatte entscheidende Vorteile: inneren Frieden, gute Verwaltung, hohe Alphabetisierung und klare Grenzen. Die Japaner adaptierten westliche Technologien als "politisches Projekt" mit enger Zusammenarbeit zwischen Staat und Unternehmen.
China hingegen hielt starr am alten System fest. Das riesige Reich war schwer zu regieren, die Taiping-Aufstände und Opiumkriege hatten es geschwächt, und der Kaiser hatte Macht an Provinzgouverneure und Ausländer verloren. Zentrale Reformen waren kaum durchsetzbar.
Die Selbststärkungsbewegung chinesischer Reformer wollte europäisches Niveau erreichen: Militär stärken, Waffen bauen, Physik studieren. Doch die Fortschritte blieben bescheiden. Als Japan 1894/95 China im Krieg besiegte und Korea sowie Taiwan übernahm, war Chinas Abstieg besiegelt.
Kernpunkt: Ein starkes politisches System mit zentraler Macht war entscheidend - Japan hatte es, China nicht mehr.