Was war das Wirtschaftswunder?
Stell dir vor, dein Land liegt nach einem Krieg in Trümmern und nur wenige Jahre später können sich alle Leute Autos und Waschmaschinen leisten - genau das passierte in Deutschland! Das Wirtschaftswunder beschreibt den krassen wirtschaftlichen Aufschwung der BRD ab den 1950er Jahren.
Ludwig Erhard, der "Vater des deutschen Wirtschaftswunders", machte als Wirtschaftsminister clevere Reformen. Die Lebensqualität verbesserte sich so drastisch, dass es für viele Deutsche nach den harten Kriegsjahren wirklich wie ein Wunder wirkte.
Das ganze Spektakel endete 1973 mit der Ölkrise - aber bis dahin war Deutschland zur Wirtschaftsmacht aufgestiegen. Drei wichtige Faktoren machten dieses "Wunder" möglich.
Merke dir: Das Wirtschaftswunder dauerte etwa 20 Jahre (1950er bis 1973) und machte Deutschland wieder zu einer wohlhabenden Nation.
Die drei Grundpfeiler des Erfolgs
Die Währungsreform 1948 war der erste Gamechanger. Die alte Reichsmark war durch den Krieg wertlos geworden - die Nazis hatten einfach immer mehr Geld gedruckt. Betriebe verkauften ihre Produkte nur noch auf dem Schwarzmarkt zu überteuerten Preisen.
Mit der Einführung der D-Mark bekam Deutschland endlich wieder eine stabile Währung. Plötzlich lohnte es sich wieder, normal zu wirtschaften statt auf dem Schwarzmarkt zu handeln.
Der Marshall-Plan der USA brachte massives Geld für den Wiederaufbau. Die Amerikaner wollten starke Verbündete im Kalten Krieg - und investierten dafür Milliarden in Europa.
Die soziale Marktwirtschaft kombinierte freien Wettbewerb mit sozialer Absicherung. Erhard schuf ein System, das Unternehmern Freiheit gab, aber gleichzeitig alle Bürger durch Kranken- und Rentenversicherung absicherte.