Eskalation und Krieg - Wie aus Protesten ein Weltkrieg wurde
Was als lokaler Aufstand begann, eskalierte schnell zu einem internationalen Konflikt. Die Boxer griffen Ausländer und christliche Chinesen systematisch an, während europäische Truppen zum Schutz ihrer Botschaften anrückten.
Der Wendepunkt kam am 20. Juni 1900: Der deutsche Gesandte Clemens von Ketteler wurde erschossen und Kaiserin Cixi erklärte allen ausländischen Mächten den Krieg. Acht Staaten - darunter Deutschland, Frankreich, Japan und die USA - bildeten eine Allianz gegen China.
Die Boxer belagerten das Botschaftsviertel in Peking, konnten es aber trotz massiver Überzahl nicht einnehmen. Am 14. August eroberten die alliierten Truppen Peking und plünderten drei Tage lang die Stadt. Kaiser Wilhelm II. hielt sogar seine berüchtigte "Hunnenrede", die zum Völkermord aufrief.
Wichtig: Ironischerweise kamen die deutschen Truppen erst an, als der Aufstand bereits niedergeschlagen war - führten aber trotzdem "Strafexpeditionen" durch.