Magistrate, Gerichte und die Entwicklung der Demokratie
In Athen gab es rund 700 Magistrate (Beamte), die für verschiedene Bereiche wie Militär, Religion, Gerichte, Finanzen und Verwaltung zuständig waren. Sie arbeiteten in Kollegien zu je 10 Personen (einer aus jeder Phyle), um gegenseitige Kontrolle zu gewährleisten. Die wichtigsten waren die 9 Archonten und die 10 Strategen, die nach ihrer Amtszeit Mitglieder des Areopags wurden.
Die Geschworenengerichte bestanden aus männlichen Vollbürgern über 30 Jahre, die per Los bestimmt wurden. Jeder Bürger konnte Klage erheben, wodurch eine breite Kontrolle staatlichen Handelns möglich war. Nomotheten waren für die Gesetzgebung zuständig und konnten neue Gesetze einführen oder bestehende ändern.
Die athenische Demokratie entwickelte sich über Jahrhunderte: Drakon 621/20v.Chr. verschriftlichte Gesetze, Solon (594 v. Chr.) schaffte die Schuldknechtschaft ab und führte politische Mitbestimmung ein. Kleisthenes 508/7v.Chr. teilte die Bürger in 10 Phylen ein und erweiterte den Rat. Themistokles (ab 493 v. Chr.) baute die Kriegsflotte und begrenzte die Macht der Beamten.
Unter Ephialtes und Perikles 470−429v.Chr. erreichte die athenische Demokratie ihren Höhepunkt. Sie führten Tagegelder für politische Ämter ein, sodass auch ärmere Bürger teilnehmen konnten, und schwächten den aristokratischen Areopag. Dadurch wurde die Demokratie sozial gefestigt und für alle männlichen Bürger zugänglich.
Merke dir: Die athenische Demokratie war nicht von Anfang an "demokratisch" im heutigen Sinne. Sie entwickelte sich schrittweise durch Reformen verschiedener Staatsmänner, die immer mehr Bevölkerungsgruppen politische Rechte einräumten!