Vormärz und Restauration
Die Zeit zwischen 1815 und 1848, bekannt als Vormärz, war geprägt vom Kampf zwischen Restauration und dem Streben nach Einheit und Freiheit. Die Französische Revolution hatte das monarchische Herrschaftssystem grundsätzlich in Frage gestellt, weshalb die deutschen Fürsten zunehmend Schwierigkeiten hatten, ihre Macht zu verteidigen.
Die national-liberale Bewegung formierte sich ab 1817 und wurde systematisch unterdrückt: Bespitzelung, Verrat, Festnahmen, Berufsverbote, Landesverweise und strenge Zensur waren an der Tagesordnung. Wichtige Stationen dieser Entwicklung waren:
- Das Wartburgfest 1817: Burschenschaften forderten Freiheit und nationale Einigung
- Die Karlsbader Beschlüsse 1819: Verbot der Burschenschaften, Überwachung der Universitäten, Pressezensur
- Das Hambacher Fest 1832: Demonstration von etwa 30.000 Menschen für Einheit und Freiheit
- Der Protest der Göttinger Sieben 1837 gegen die Aufhebung der Verfassung
Die restaurativen Herrscher erkannten nicht, dass sich ihre Herrschaftsform wandeln musste. Sie hielten an der Restauration – der Wiederherstellung früherer gesellschaftlicher und politischer Verhältnisse – fest, was die Spannungen nur verstärkte und letztlich zur Revolution führte.
Besonders wichtig: Die zunehmende Repression gegen jede Form von Protest machte deutlich, wie sehr die Herrschenden die Zeichen der Zeit verkannten – ein klassischer Drehpunkt, der revolutionäre Umbrüche begünstigt.