Westintegration und Wirtschaftswunder
Adenauer setzte konsequent auf Westintegration, obwohl Stalin 1952 in seinen berühmten Noten ein wiedervereinigtes, aber neutrales Deutschland vorschlug. Die Westmächte und Adenauer lehnten ab - sie zweifelten an Stalins ehrlichen Absichten und fürchteten ein Störmanöver gegen die geplante NATO-Mitgliedschaft.
Die Pariser Verträge 1954 besiegelten Deutschlands Aufnahme in die NATO. Während Adenauer dies als Basis für spätere Wiedervereinigung sah, kritisierte die SPD, dass Aufrüstung vor Einheit gestellt werde.
Das Wirtschaftswunder der 1950er Jahre übertraf alle Erwartungen. Das Bruttosozialprodukt stieg rasant, Vollbeschäftigung und wachsender Wohlstand prägten die Gesellschaft. Entscheidende Faktoren waren qualifizierte Arbeitskräfte, moderne Technologie aus Amerika und die stabile D-Mark der unabhängigen Bundesbank.
Merke dir: Das Wirtschaftswunder ermöglichte die Integration von Millionen Flüchtlingen und stärkte das Vertrauen in die Demokratie.
Die neue Konsumgesellschaft entwickelte sich in Wellen: von der "Fresswelle" über die "Kaufwelle" bis zur "Motorisierungswelle". Die Soziale Marktwirtschaft kombinierte freien Wettbewerb mit staatlicher Sozialpolitik - ein System, das persönliche Freiheit und soziale Sicherheit verband.