Erweiterungen und fatale Folgen
Da die Nürnberger Gesetze hastig über Nacht entstanden waren, folgten bis 1943 ständig neue Verordnungen. Ab 1936 wurden Sinti und Roma mit Juden gleichgesetzt und verloren ebenfalls alle Rechte. 1938 galten die Gesetze auch im "angeschlossenen" Österreich.
Hitlers krankes Frauenbild zeigte sich 1940: Frauen sollten bei Verstößen gegen das "Blutschutzgesetz" straffrei bleiben, weil er sie für "sexuell unmündig" hielt. Trotzdem wurden auch sie mit Schutzhaft, Ausbürgerung und Deportation bestraft.
Die Folgen waren verheerend: Diese Gesetze schufen die rechtliche Grundlage für den späteren Genozid an Juden. Tausende jüdische Beamte, Ärzte und Anwälte verloren ihre Berufe. Familien zwischen Juden und Nicht-Juden wurden zerstört.
Ab 1941 verloren Juden sogar ihre Staatsangehörigkeit, wenn sie die Reichsgrenze überschritten - das betraf auch Deportierte, die gar keine Wahl hatten. Erst nach dem Krieg hoben die Alliierten diese menschenverachtenden Gesetze auf.
Denk daran: Diese Gesetze zeigen, wie schnell aus Vorurteilen staatlich legitimierte Verfolgung werden kann - eine Mahnung für heute.