Reformversuche und das Ende der Zarenherrschaft
Mitte des 19. Jahrhunderts steckte das Zarenreich in der Krise: Militärische Niederlagen, Bauernaufstände und Kritik der Intellektuellen setzten das System unter Druck. Zar Alexander II versuchte ab den 1860ern Reformen, doch 1881 starb er bei einem Attentat.
Die Bauernbefreiung von 1861 sollte das größte Problem lösen: Die Leibeigenschaft wurde abgeschafft, aber die Bauern mussten ihr Land 49 Jahre lang abzahlen. Sie blieben unzufrieden, weil sie immer noch von der Dorfgemeinde abhängig waren und keine freie Berufswahl hatten.
Bei der Industrialisierung unterstützte der Staat Unternehmer und baute die Infrastruktur aus. Trotzdem blieb Russland ein Bauernland mit katastrophalen Arbeitsbedingungen in den neuen Fabriken - Kinderarbeit und unmenschlich lange Arbeitszeiten waren normal.
Die drei Revolutionen (1905, Februar 1917, Oktober 1917) beendeten schließlich das Zarenreich. Während die ersten beiden noch reformorientiert waren, brachten die Bolschewisten unter Lenin 1917 den kompletten Systemwechsel zur Sowjetrepublik.
Klausurtipp: Die Reformen kamen zu spät und gingen nicht weit genug - sie konnten die Revolution nicht mehr verhindern, sondern höchstens verzögern.