Das Scheitern der Weimarer Republik - Ursachen und Alternativen
Sechs Hauptgründe brachten die erste deutsche Demokratie zu Fall, und sie verstärkten sich gegenseitig wie ein Teufelskreis.
Der Versailler Vertrag belastete Deutschland mit enormen Reparationszahlungen und löste die verheerende Hyperinflation aus. Millionen Menschen verloren ihre Ersparnisse und das Vertrauen in den neuen Staat. Gleichzeitig erschütterten Krisen der Anfangsjahre wie der Kapp-Lüttwitz-Putsch und extremistische Aufstände die junge Republik.
Die Propaganda von rechts und links vergiftete das politische Klima zusätzlich. Die Dolchstoßlegende machte Demokraten zu Sündenböcken, während alte Eliten in Machtpositionen blieben - symbolisiert durch Hindenburgs Wahl zum Reichspräsidenten.
Wirtschaftskrisen wie die Weltwirtschaftskrise 1929/30 trieben verzweifelte Wähler zu extremen Parteien. Das Versagen der demokratischen Parteien und die fatalen Präsidialkabinette ab 1930 besiegelten schließlich das Ende - als Hindenburg sein Vertrauen in Hitler setzte.
Merke dir: Nicht ein einzelner Grund, sondern das Zusammenwirken aller Faktoren zerstörte die Weimarer Demokratie.
Die Verfassung war nicht der Hauptschuldige - ihre Artikel 25, 48 und 53 gaben dem Reichspräsidenten zwar viel Macht, aber Ebert nutzte sie zur Stabilisierung, während Hindenburg sie zum Abbau der Demokratie missbrauchte. Vier konkrete Alternativen hätten das Scheitern verhindern können: eine andere Reichspräsidentenwahl, Stabilisierung der großen Koalition 1930, Verzicht auf Artikel 48 und andere Kanzlerkandidaten als Schleicher und Papen.