Die Revolution von 1905 - Als das Volk aufwachte
Was denkst du, passiert wenn ein mächtiger Herrscher plötzlich schwach aussieht? Genau das erlebte Zar Nikolaus II., als Russland den Russisch-Japanischen Krieg (1904/05) verlor. Die Militärexperten hatten Japan völlig unterschätzt - sie dachten, ein kleiner Krieg würde vom Chaos im eigenen Land ablenken.
Stattdessen verlor Russland seine komplette Kriegsflotte in der Seeschlacht von Tsushima. Das war peinlich und teuer zugleich! Die Wirtschaft brach zusammen, die Arbeitslosigkeit stieg rasant und selbst die Bauern litten unter der Krise.
Am 9. Januar 1905 passierte etwas Unglaubliches: Über 100.000 Arbeiter marschierten in ihren besten Kleidern zum Zaren, um höflich um Reformen zu bitten. Sie trugen sogar Zarenbilder mit sich! Doch die Polizei eröffnete das Feuer und tötete 200 Menschen - der "Blutsonntag" war geboren.
Wendepunkt: Nach dem Blutsonntag verwandelten sich loyale Arbeiter in klassenbewusste Revolutionäre. Die Gesellschaft war nie wieder dieselbe.
Dieser Tag mobilisierte das ganze Land. Aus allen Schichten kamen Proteste, die Regierung verlor die Kontrolle und es entstand sogar eine Art Pressefreiheit.