Vormärz - Zwischen Aufbruch und Unterdrückung (1815-1848)
Stell dir vor, du lebst in einer Zeit, in der du nicht frei über Politik sprechen kannst und deine Briefe überwacht werden. Genau das war der Vormärz - die spannungsgeladene Zeit zwischen dem Wiener Kongress 1815 und der Märzrevolution 1848.
Nach den napoleonischen Kriegen entdeckten die Menschen ihre deutsche Identität als Kulturnation. Das Bildungsbürgertum forderte politische Mitbestimmung und einen einheitlichen deutschen Staat. Diese neuen Ideen bedrohten die alte Ordnung der Fürsten massiv.
Die Burschenschaften wurden 1815 von deutschen Studenten gegründet, um zu zeigen: Ein geeintes Deutschland ist möglich! Beim berühmten Hambacher Fest 1832 versammelten sich 30.000 Menschen und forderten Demokratie und nationale Einheit.
Wichtig zu wissen: Die Karlsbader Beschlüsse verboten Burschenschaften und führten Zensur ein - wer für deutsche Einheit warb, bekam Berufsverbot!
Doch die Bewegung ließ sich nicht stoppen: In geheimen Turnvereinen sangen Menschen Lieder über ein freies Deutschland - dabei entstand sogar unsere heutige Nationalhymne. Der Liberalismus verlangte Freiheitsrechte für jeden Einzelnen, während gleichzeitig 70-80% der Bevölkerung in bitterer Armut lebten.
Das explosive Gemisch aus Pauperismus (Massenarmut), nationalen Träumen und politischer Unterdrückung sollte schließlich 1848 zur Revolution führen.