Das Wartburgfest 1817 - Studenten fordern deutsche Einheit
Am 18. Oktober 1817 passierte etwas Historisches: Etwa 500 Studenten aus ganz Deutschland trafen sich auf der Wartburg in Eisenach. Großherzog Carl August erlaubte das Fest, weil er wusste, dass ein Verbot zu gefährlichen Konflikten führen könnte.
Der Zeitpunkt war symbolisch perfekt gewählt - es war der 4. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig und 300 Jahre seit Beginn der Reformation. Zum ersten Mal wurde die deutsche Flagge öffentlich gezeigt, was damals richtig revolutionär war.
Die Studenten hatten klare Forderungen: Sie wollten Freiheits- und Grundrechte, die Gründung eines Sozialstaats und eine Verfassungseinheit der deutschen Einzelstaaten. Kurz gesagt - sie träumten von einem geeinten, freien Deutschland.
Das Fest endete dramatisch: Die Teilnehmer verbrannten Symbole der Restauration wie Uniformen, Bücher und sogar einen Zopf. Diese Aktionen standen in völligem Gegensatz zu den Herrschenden, die ihre Macht und Privilegien behalten wollten.
Wichtig zu wissen: Das Wartburgfest gilt als Startschuss der deutschen Nationalbewegung und führte später zu den repressiven Karlsbader Beschlüssen.