Parteien und Verfassung der Weimarer Republik
Die neue Demokratie brachte ein buntes Parteienspektrum hervor - von kommunistisch bis monarchistisch war alles dabei. Links standen KPD (Rätedemokratie) und SPD (parlamentarische Demokratie), in der Mitte die liberale DDP und das katholische Zentrum, rechts die monarchistische DNVP und später die NSDAP.
Die Weimarer Verfassung von 1919 schuf ein System mit einem direkt gewählten Reichspräsidenten als "Ersatzkaiser". Er konnte den Reichstag auflösen, Regierungen ernennen und im Notstand sogar Grundrechte außer Kraft setzen - eine gefährliche Machtfülle.
Der Reichstag wurde alle vier Jahre gewählt und bildete Koalitionen. Die wichtigste war die Weimarer Koalition aus SPD, Zentrum und DDP, die anfangs über 76% der Stimmen hatte, aber schnell an Unterstützung verlor.
Wichtig für die Klausur: Im Gegensatz zum heutigen Grundgesetz gab es keine 5%-Hürde und kein Verfassungsgericht - das machte das System instabil und anfällig für radikale Parteien.