Die Entstehung von BRD und DDR (1949)
Du kennst sicher die Geschichte der deutschen Teilung - aber wie genau entstanden eigentlich die beiden deutschen Staaten? Nach dem Krieg wollten die Westalliierten einen demokratischen Staat gegen die Ausbreitung des Sowjetkommunismus schaffen.
Das Grundgesetz entstand 1948/49 durch den Parlamentarischen Rat unter Konrad Adenauer. Es war bewusst als Provisorium gedacht, um die Möglichkeit einer deutschen Einheit offen zu halten. Am 24. Mai 1949 trat es in Kraft und schuf eine stabile parlamentarische Demokratie - man hatte aus den Schwächen der Weimarer Republik gelernt.
Die DDR antwortete prompt: Am 7. Oktober 1949 trat ihre Verfassung in Kraft. Von Anfang an dominierte die SED (Sozialistische Einheitspartei) das politische System. Anders als in der BRD gab es hier keine echte Demokratie, sondern eine Einparteienherrschaft.
Merke dir: Beide Staaten entstanden 1949, aber mit völlig unterschiedlichen politischen Systemen - Demokratie im Westen, Sozialismus im Osten.
Politische Systeme im Vergleich
Die BRD setzte auf eine föderalistische Demokratie mit individuellen Rechten und Freiheiten. Außenpolitisch strebte sie gute Beziehungen zu den Nachbarländern an, besonders die Beendigung der deutsch-französischen Feindschaft und die Integration in Europa.
In der DDR sicherte die SED systematisch ihre Macht: Andere Parteien wurden untergeordnet, SPD-Mitglieder von Posten entfernt. Besonders krass war die Kontrolle über Jugend und Bildung - sozialistisches Denken wurde durch Organisationen wie die FDJ gefördert. Wer studieren oder Karriere machen wollte, musste systemtreu sein.
Die Staatssicherheit überwachte die Bevölkerung durch ein dichtes Spitzelnetz. Freie Meinungsäußerung? Fehlanzeige! Das Ziel war die Einschüchterung aller politischen Gegner.
Gut zu wissen: In der BRD hattest du Meinungsfreiheit und konntest wählen - in der DDR bestimmte eine Partei über alles.
Wirtschaftssysteme: Marktwirtschaft vs. Planwirtschaft
Die BRD entwickelte die soziale Marktwirtschaft - Angebot und Nachfrage regelten die Preise, der Staat griff nur in bestimmten Bereichen ein. Das Ergebnis? Das Wirtschaftswunder der 1950er Jahre! Marshallplan und Währungsreform 1948 legten den Grundstein.
Die Verbesserung der Lebensverhältnisse war krass: Kranken-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung, Kindergeld, Wohngeld. Die Rentenreform 1957 passte die Renten an die Bruttolöhne an. Endlich konnten sich die Menschen wieder Konsumgüter wie Autos und moderne Kleidung leisten.
Die DDR setzte auf Planwirtschaft - der Staat bestimmte Investitionen, Preise, Löhne und Produktionsmengen. Theoretisch sollte alles gerecht verteilt werden. In der Praxis führte das zu Fehlplanungen, Versorgungslücken und Lebensmittelknappheit (besonders schlimm 1963).
Der Mauerbau 1961 verhinderte weitere Abwanderungen und stabilisierte die DDR-Wirtschaft notgedrungen. Reformen erlaubten den Betrieben später mehr Eigenständigkeit.
Fakt: Während die BRD-Bürger vom Wirtschaftswunder profitierten, kämpfte die DDR jahrzehntelang mit Versorgungsproblemen.