Die Demokratieentwicklung im antiken Athen
Die Grundlagen der athenischen Demokratie wurden von drei herausragenden Staatsmännern geprägt, die jeweils entscheidende Reformen einführten. Jeder baute auf den Errungenschaften seines Vorgängers auf und trieb die Entwicklung zur Volksherrschaft weiter voran.
Solon ca.640−560v.Chr. legte das Fundament, indem er die Bürger in vier Einkommensklassen einteilte (Timokratie) und die Schuldknechtschaft abschaffte. Er schuf den Rat der 400 als Gegengewicht zum adeligen Areopag und stärkte die Volksversammlung. Seine Reformen schwächten die Macht des Geburtsadels, auch wenn politische Ämter weiterhin vom Einkommen abhängig blieben und die ärmste Klasse (Theten) ausgeschlossen war.
Kleisthenes (Ende des 6. Jh. v.Chr.) erweiterte die Gleichheit der Bürger durch eine territoriale Neuordnung in zehn Phylen, die die alten Adelsverbindungen aufbrach. Er vergrößerte den Rat auf 500 Mitglieder und führte das Ostrakismus (Scherbengericht) ein, um einer erneuten Tyrannenherrschaft vorzubeugen. Seine territorialen Reformen ersetzten die alten persönlichen Abhängigkeiten und drängten aristokratische Privilegien zurück.
Perikles ca.490−429v.Chr. vollendete die Demokratie, indem er den Areopag weiter schwächte und Tagegelder für politische Teilhabe einführte. Unter seiner Führung erlebte Athen eine kulturelle und politische Blütezeit. Die Stadt wurde zum Zentrum griechischer Kunst und Wissenschaft, während Athen durch den Delisch-Attischen Seebund auch wirtschaftlich und militärisch dominierte.
💡 Demokratie-Tipp: Die athenische Demokratie war trotz ihrer revolutionären Natur keine vollständige Volksherrschaft nach heutigem Verständnis – Frauen, Sklaven und Metöken (Fremde) blieben von politischer Teilhabe ausgeschlossen!