Sachurteil vs. Werturteil – Der entscheidende Unterschied
Stell dir vor, du sollst beurteilen, ob eine historische Entscheidung richtig war – aber aus wessen Sicht? Genau das ist der Knackpunkt zwischen Sachurteil und Werturteil. Bei beiden analysierst du historische Ereignisse, aber die Perspektive macht den entscheidenden Unterschied.
Ein Sachurteil bedeutet: Du schlüpfst in die Schuhe der Menschen von damals. Operatoren wie „Nimm Stellung aus damaliger Sicht" oder „Versetze dich in die Lage der damaligen Menschen" sind deine Hinweise. Du denkst mit den zeitgenössischen Werten und Denkweisen der jeweiligen Epoche.
Beim Werturteil hingegen bleibst du in deinen eigenen Schuhen. Operatoren wie „bewerte" oder „nimm Stellung" (ohne Zusatz „aus damaliger Sicht") signalisieren: Jetzt sind moderne Maßstäbe wie Gleichberechtigung oder Menschenrechte dein Bewertungsrahmen.
Merktipp: Sachurteil = damalige Brille aufsetzen, Werturteil = mit heutigen Augen schauen!
Beide Urteilsformen funktionieren ähnlich: Du sammelst Argumente, wägst sie auf einer Skala ab berechtigt/unberechtigt,nachvollziehbar/nichtnachvollziehbar und kommst zu einem begründeten Fazit. Der Unterschied liegt nur in der zeitlichen Perspektive deiner Bewertung.