Das Hambacher Fest 1832
Stell dir vor, 20.000 Menschen versammeln sich auf einem Berg und fordern lautstark das, was heute selbstverständlich ist: deutsche Einheit und Gleichberechtigung. Am 27. Mai 1832 fand die größte politische Versammlung auf deutschem Boden statt - das Hambacher Fest.
Die Teilnehmer kamen aus allen Gesellschaftsschichten: Studenten, Professoren, Kaufleute, Handwerker und sogar Frauen waren herzlich eingeladen. In etwa 20 Reden äußerten sie ihre politischen Vorstellungen für Deutschland, darunter Freiheitsrechte und eine wirtschaftliche Einigung.
Die Ursachen für diesen Aufbruch lagen auf der Hand: Spannungen zwischen Fürsten und Bevölkerung, Missernten mit steigenden Preisen und eine Wirtschaftskrise hatten die Menschen an ihre Grenzen gebracht. Besonders in der Pfalz formierte sich eine Gegenbewegung, weil die Bürger zunehmend eingeschränkt wurden.
Wichtig zu wissen: Das Hambacher Fest war progressiver als viele denken - bereits 1832 forderten die Menschen Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie religiöse Toleranz!
Die Forderungen waren revolutionär für ihre Zeit: Brüderlichkeit, Gleichberechtigung der Geschlechter, wirtschaftliche Einigung Deutschlands, eine Neuordnung Europas basierend auf dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und religiöse Toleranz. Doch die Reaktion der Obrigkeit ließ nicht lange auf sich warten: Truppen wurden in der Rheinpfalz stationiert und 13 "Hambacher" vor Gericht gestellt.
Die Folgen waren hart: stärkere Überwachung der Universitäten, Bespitzelung liberaler Bürger, Verbot politischer Vereine und Versammlungen. Viele Menschen zogen sich ins Privatleben zurück - der Biedermeier-Lebensstil wurde verstärkt.