BRD vs. DDR - Gegenseitige Schuldzuweisungen
Beide deutsche Staaten schoben sich gegenseitig die Teilungsschuld zu. Die BRD behauptete, der Westen sei durch sowjetische Provokationen zur Staatsgründung gedrängt worden. Die DDR hingegen warf den Westmächten vor, ihre imperialistische Politik aufgezwungen und das Potsdamer Abkommen gebrochen zu haben.
In der Darstellung des anderen waren beide Seiten gnadenlos. Die BRD sah die DDR als unfreien Satellitenstaat der Sowjetunion ohne echte Legitimation. Die DDR bezeichnete die BRD als Separatstaat mit einer Scheinregierung, die von den Westmächten versklavt sei.
Beim Selbstbild überschlugen sich beide Staaten mit positiven Eigenschaften. Die BRD sah sich als legitim, sicher, freiheitlich und demokratisch mit Alleinvertretungsanspruch. Die DDR beschrieb sich als patriotisch, einheitlich, demokratisch und unabhängig.
Durchblick: Diese Propaganda-Schlacht zeigt, wie beide deutsche Staaten ihre Existenz durch Abwertung des anderen rechtfertigten.