Warum scheiterte die Weimarer Republik?
Das Scheitern der Weimarer Republik hatte viele Ursachen - eine fatale Kombination aus strukturellen Problemen und historischen Umständen. Die Weltwirtschaftskrise ab 1929 war der Todesstoß, aber die Republik war schon vorher angeschlagen.
Verfassungsrechtliche Faktoren spielten eine wichtige Rolle: Die starke Stellung des Reichspräsidenten und Artikel 48 ermöglichten die Aushöhlung der Demokratie. Das Verhältniswahlrecht ohne Sperrklausel führte zur Parteienzersplitterung und instabilen Koalitionen.
Die gespaltene Arbeiterbewegung schwächte die Linke, während alte Machteliten (Militär, Beamte, Großagrarier) die Republik nie akzeptierten. Der Versailler Vertrag delegitimierte sie von außen, Links- und Rechtsextremismus bekämpften sie von innen.
Besonders verhängnisvoll waren ideologische Faktoren: Viele Deutsche sehnten sich nach einem starken Führer zurück, Dolchstoßlegende und Kriegsunschuldslegende vergifteten das politische Klima. Die Republik hatte einfach zu wenige überzeugte Anhänger.
Reichspräsident Hindenburg und seine "Kamarilla" setzten schließlich auf antiparlamentarische Experimente. Sie glaubten, die Nazis kontrollieren zu können - ein fataler Irrtum.
Für die Klausur: Das Scheitern war nicht unvermeidlich, aber die Kombination aller Faktoren machte die Republik extrem verletzlich.