Entrechtung und Diskriminierung der Juden
Die Verfolgung der Juden begann nicht mit den Gaskammern, sondern mit scheinbar harmlosen Maßnahmen: Berufsverbote, Boykotte und "Rempeleien" durch SA-Trupps. Diese stufenweise Entrechtung machte die Bevölkerung an Gewalt gegen jüdische Mitbürger gewöhnt.
Die Nürnberger Gesetze 1935 waren der entscheidende Schritt: Juden verloren ihre Bürgerrechte und wurden zu "Staatsangehörigen zweiter Klasse". Das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" schloss sie systematisch aus dem öffentlichen Dienst aus.
Die Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 war ein organisierter Gewaltexzess: Synagogen brannten, Geschäfte wurden zerstört, Menschen misshandelt. Zynischerweise mussten die jüdischen Opfer auch noch für die Schäden aufkommen, die ihnen zugefügt wurden.
Die "Arisierung" war systematischer Raub: Jüdische Unternehmen wurden weit unter Wert "verkauft" oder einfach beschlagnahmt. Nach dem Novemberpogrom folgte die entschädigungslose Zwangsenteignung und das Verbot aller selbstständigen Berufe für Juden.
Lerne daraus: Die Verfolgung begann mit Diskriminierung und endete im industriellen Massenmord - deshalb ist Zivilcourage bei den ersten Anzeichen von Fremdenfeindlichkeit so wichtig.