Die Verträge von Locarno
Der 16. Oktober 1925 war ein Wendepunkt für Deutschland: Die Verträge von Locarno beendeten die internationale Isolation. Endlich erkannte Deutschland offiziell die Grenzen mit Belgien und Frankreich an – ein wichtiger Schritt zur Normalisierung.
Die Erfolge waren beeindruckend: Das Rheinland wurde geräumt, Deutschland kam in den Völkerbund, und die außenpolitische Isolation war durchbrochen. Alle Beteiligten verpflichteten sich, Konflikte nur noch friedlich zu lösen – eine echte Entspannung nach Jahren der Feindschaft.
Besonders schlau: Deutschland erkannte die Ostgrenze bewusst NICHT an. Frankreich versprach zwar Polen und der Tschechoslowakei Unterstützung, aber das war völkerrechtlich problematisch – Frankreich durfte ja nicht einfach in Deutschland einmarschieren.
Die Reparationen wurden neu geregelt: Der Dawes-Plan (1924) legte fest, wie viel Deutschland zahlen musste, der Young-Plan (1930) bestimmte, wie lange – bis 1988 sollten 112 Milliarden Mark fließen. Durch die Weltwirtschaftskrise endeten die Zahlungen aber schon 1932.
Deutschland konnte wieder zur Großmacht werden, musste dafür aber den verhassten Versailler Vertrag akzeptieren.
Doppelter Erfolg: Locarno brachte Deutschland zurück auf die Weltbühne, ohne dass alle Forderungen erfüllt werden mussten.