Die natürliche Exponentialfunktion
Die e-Funktion f(x)=ex ist die wichtigste Exponentialfunktion. Die Eulersche Zahl e≈2,718 hat eine besondere Eigenschaft: (ex)′=ex - sie ist ihre eigene Ableitung!
Eigenschaften der e-Funktion: Sie ist überall differenzierbar, streng monoton steigend, hat keine Nullstellen und geht durch (0|1). Die x-Achse ist waagrechte Asymptote.
Das macht Berechnungen extrem einfach: Die Stammfunktion von ex ist wieder ex+C. Diese Eigenschaft macht die e-Funktion in der Mathematik so beliebt.
Bei verketteten e-Funktionen wie e2x musst du die Kettenregel anwenden: (e2x)′=2e2x.
Eselsbrücke: Die e-Funktion ist "selbstständig" - sie ändert sich beim Ableiten nicht!
Der natürliche Logarithmus
Die natürliche Logarithmusfunktion f(x)=lnx ist die Umkehrfunktion von ex. Definitionsbereich ist R+, Wertebereich ist R.
Wichtige Werte: ln1=0 und lne=1. Die Ableitung ist (lnx)′=x1, was für viele Integrale nützlich ist.
Die y-Achse ist senkrechte Asymptote, da limx→0+lnx=−∞. Die Funktion ist streng monoton steigend.
Gleichungen lösen: Es gilt ln(ex)=x und elnx=x. Das nutzt du beim beidseitigen Logarithmieren oder als Potenz von e setzen.
Wichtiger Grenzwert: Die e-Funktion wächst schneller als jede Potenz, der Logarithmus langsamer als jede positive Potenz!
Praktische Anwendungen
Bei Wachstumsprozessen beschreibt f(t)=c⋅ekt den Bestand zur Zeit t. Dabei ist c der Anfangswert und k die Wachstumskonstante.
Halbwertszeit berechnest du mit TH=∣k∣ln2 (für k < 0). Verdopplungszeit entsprechend mit TD=kln2 (für k > 0).
Die Ableitung f′(t)=c⋅k⋅ekt gibt die momentane Änderungsrate an - sehr nützlich bei Wachstumsanalysen.
Praxistipp: Bei e-Funktionen in Textaufgaben suchst du immer nach der Anfangsbedingung (für c) und der relativen Änderungsrate (für k)!