Geraden im Raum verstehen und anwenden
Stell dir vor, du willst die Flugbahn eines Flugzeugs mathematisch beschreiben - genau dafür brauchst du Geradengleichungen! Eine Gerade besteht aus einem Stützvektor (zeigt zu einem beliebigen Punkt auf der Geraden) und einem Richtungsvektor (gibt die Richtung an).
Die allgemeine Form sieht so aus: g: x⃗ = Stützvektor + r · Richtungsvektor. Der Parameter r ist eine beliebige reelle Zahl - je nachdem welchen Wert du einsetzt, erhältst du verschiedene Punkte auf der Geraden.
Mit der Punktprobe checkst du, ob ein bestimmter Punkt auf deiner Geraden liegt. Einfach den Punkt für x⃗ einsetzen und schauen, ob du einen eindeutigen Wert für r bekommst. Falls ja - Treffer! Falls die Gleichungen sich widersprechen - der Punkt liegt nicht auf der Geraden.
Merktipp: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, dieselbe Gerade zu beschreiben - je nachdem welche Punkte du für Stütz- und Richtungsvektor wählst!
Lagebeziehungen: Wie Geraden zueinander stehen
Zwei Geraden können sich auf vier verschiedene Arten verhalten: identisch (dieselbe Gerade), parallel, sie schneiden sich oder sind windschief (aneinander vorbei im Raum).
Dein Lösungsweg ist immer derselbe: Erst prüfst du, ob die Richtungsvektoren kollinear sind (also in dieselbe oder entgegengesetzte Richtung zeigen). Sind sie kollinear, machst du eine Punktprobe - liegt ein Stützvektor auf der anderen Geraden? Dann sind die Geraden identisch, sonst parallel.
Bei nicht-kollinearen Richtungsvektoren setzt du die Geraden gleich und löst das entstehende Gleichungssystem. Eine eindeutige Lösung bedeutet Schnittpunkt, keine Lösung bedeutet windschief.
Praxistipp: Verwende für jede Gerade verschiedene Parameter (r, s, t...) - sonst wird's verwirrend beim Gleichsetzen!