Die Wurzeln des Jazz
Worksongs waren die ersten Bausteine des Jazz - afrikanische Sklaven sangen diese Arbeitslieder, um ihre harten Tätigkeiten zu synchronisieren. Das Call-and-Response-Prinzip (einer singt vor, alle anderen antworten) und der Backbeat (Betonung auf den Zählzeiten 2 und 4) machten diese Lieder besonders rhythmisch.
Der Blues erzählte vom echten Leben: Liebe, Arbeit, soziale Probleme und Diskriminierung standen im Mittelpunkt. Diese weltlichen Lieder nutzten nur fünf verschiedene Töne (pentatonisch) und folgten einer festen 12-Takte-Bluesformel.
Dirty Notes (unreine, "schmutzige" Töne) und Hot Intonation (emotionsgeladene, oft unsaubere Spielweise) gaben dem Blues seinen charakteristischen Sound. Der Off-Beat sorgte für die typischen rhythmischen Überraschungen.
Merkzettel: Das Call-and-Response-Prinzip findest du heute noch in vielen modernen Songs!
New Orleans Jazz - Der Beginn einer Ära
Hauptsächlich von schwarzen Musikern gespielt, entstand dieser Jazzstil durch die Nachahmung weißer Militär- und Straßenkapellen. Kollektive Improvisation und Solo-Improvisation machten jeden Auftritt einzigartig - kein Song klang zweimal gleich!
Die Bands waren klein aber fein aufgeteilt: Die Melodiegruppe (Klarinette, Trompete, Posaune) spielte die Hauptmelodien, während die Rhythmusgruppe (Piano, Tuba, Drums, Banjo) für den mitreißenden Groove sorgte.
Swing - Jazz wird zum Massenphänomen
Als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise von 1928 entwickelte sich der Swing zur amerikanischen Unterhaltungsmusik schlechthin. Die kleinen Combos wurden zu riesigen Big Bands mit bis zu 16 Musikern!
Eine typische Big Band bestand aus vier Gruppen: Rhythmusgruppe (Piano, Bass, Drums, Gitarre), Saxophone 2Alt−,2Tenorsaxophone, Trompeten (4 Stück) und Posaunen (4 Stück). Diese Besetzung sorgte für einen mächtigen, tanzbaren Sound.
Fun Fact: Swing-Musik war so beliebt, dass ganze Ballsäle nur für Tanzveranstaltungen gebaut wurden!