Abwehrmechanismen - Grundlagen und erste Beispiele
Abwehrmechanismen sind psychische Strategien, die uns helfen, mit bedrohlichen Konflikten umzugehen. Sie laufen meist unbewusst ab und schützen besonders das Ich vor Ängsten und inneren Spannungen.
Bei der Verdrängung werden unangenehme Inhalte ins Unbewusste verschoben. Wichtig zu verstehen: Diese verdrängten Inhalte verschwinden nicht, sondern beeinflussen weiterhin unser Erleben und Verhalten! Ein Beispiel wäre ein Mann, der seine Gefühle für die Frau seines besten Freundes unterdrückt, um die Freundschaft nicht zu gefährden.
Die Projektion funktioniert anders: Hier werden eigene unerwünschte Eigenschaften auf andere Personen übertragen und dort bekämpft. Denk an eine verheiratete Frau, die sich vom Schwager sexuell belästigt fühlt, obwohl in Wirklichkeit sie unbewusst in ihn verliebt ist und ihre eigenen Wünsche auf ihn projiziert.
💡 Merkhilfe: Bei der Verdrängung versteckst du deine Gefühle vor dir selbst, bei der Projektion siehst du sie in anderen Menschen!
Bei der Reaktionsbildung wird das Gegenteil des zu Verdrängenden betont. Ein klassisches Beispiel ist der Mann, der Angst vor eigenen homosexuellen Gefühlen hat und sich daher stark gegen Homosexualität engagiert.
Rationalisierung bedeutet, unerwünschte Verhaltensweisen mit scheinbar logischen Gründen zu rechtfertigen. So könnte ein Fußballtrainer schlechte Trainingsbedingungen für eine misslungene Saison verantwortlich machen, anstatt eigene Fehler einzugestehen.