Phase 3: Initiative vs. Schuldgefühl
Die dritte Phase in Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung beginnt ab dem vierten Lebensjahr und konzentriert sich auf den Konflikt zwischen Initiative und Schuldgefühl. In dieser Phase erweitert sich die soziale Wahrnehmung des Kindes, und es beginnt, aktiv und drängend seine Umwelt zu erkunden.
Vocabulary: Initiative bezieht sich hier auf den Antrieb des Kindes, neue Dinge auszuprobieren und seine Umwelt zu erforschen. Schuldgefühl entsteht, wenn das Kind glaubt, etwas Falsches getan zu haben.
Die Hauptbezugsperson in dieser Phase ist oft das gegengeschlechtliche Elternteil. Ein zentraler Aspekt dieser Phase ist die Rivalität gegenüber dem gleichgeschlechtlichen Elternteil, während dieses Elternteil gleichzeitig als Vorbild und ideales Leitbild dient.
Example: Ein Junge könnte in dieser Phase eine besondere Bindung zu seiner Mutter entwickeln und gleichzeitig Rivalitätsgefühle gegenüber seinem Vater empfinden.
Besondere Merkmale dieser Phase sind:
- Die Herausbildung des individuellen Gewissens
- Ein Zugehörigkeitsgefühl zum eigenen Geschlecht
- Eine erweiterte und strukturiertere soziale Wahrnehmung
- Die Tendenz zur Überschätzung und verzerrten Wahrnehmung des eigenen Körpers und der eigenen Leistungsfähigkeit
Highlight: Die Entwicklung des Gewissens ist ein wichtiger Aspekt dieser Phase, da das Kind lernt, moralische Urteile zu fällen und Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen.
Eine potenzielle Gefahr in dieser Phase besteht darin, dass das Kind ein zu großes Schuldgefühl entwickeln könnte. Dies kann geschehen, wenn die Initiative des Kindes zu stark eingeschränkt oder bestraft wird.
Die erfolgreiche Bewältigung dieser Phase legt den Grundstein für selbstständiges Handeln und die Fähigkeit, Initiative zu ergreifen. Dies ist entscheidend für die weitere Entwicklung und die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen.