Fallbeschreibung "Peter": Familiensituation und Verhaltensauffälligkeiten
Die Fallbeschreibung "Peter" schildert die komplexe Situation eines zehnjährigen Jungen, der mit erheblichen schulischen und sozialen Problemen konfrontiert ist. Peter ist das jüngste von drei Kindern der Familie W. und wurde aufgrund massiver Schulschwierigkeiten einer Erziehungsberatungsstelle vorgestellt.
Peters Verhaltensauffälligkeiten äußern sich in verschiedenen Bereichen:
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Schulische Probleme:
- Starker Konzentrationsmangel
- Rasche Ermüdbarkeit
- Schlechte Noten, besonders in Deutsch und Rechnen
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Soziales Verhalten:
- Aggressivität gegenüber Mitschülern
- Mutwillige Beschädigung von Schulsachen anderer
- Störung des Unterrichts
- Außenseiterposition in der Klasse
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Emotionale Aspekte:
- Geringes Selbstvertrauen
- Verweigerung der Mitarbeit, oft begleitet von lautem Schimpfen
Highlight: Peters Aussage "Die sind alle gegen mich" verdeutlicht seine Wahrnehmung als Außenseiter und das Gefühl der Isolation.
Die Familiensituation ist geprägt durch den dominanten Vater, der einen autoritären Erziehungsstil praktiziert. Herr W., von Beruf Maurer, betont die Wichtigkeit von Anpassung und Durchsetzungsvermögen für einen Jungen. Seine Erziehungshaltung, die er als "streng aber gerecht" bezeichnet, lässt wenig Verständnis für kindliche Bedürfnisse erkennen.
Example: Der Vater schickte Peter zum Turnen, um ihn zu "gerade zu halten", was jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte.
Die Beziehung zwischen Vater und Sohn ist von Missverständnissen und Konflikten geprägt. Herr W. empfindet Peters Verhalten als undankbar und widersetzlich, während Peter das Gefühl hat, seinem Vater nichts recht machen zu können.
Quote: "Für alle Bemühungen erlebe er von Peter nur 'Undankbarkeit' und 'Widersetzlichkeit'."
Diese Fallbeschreibung verdeutlicht die Komplexität von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und die Bedeutung des elterlichen Erziehungsstils für die kindliche Entwicklung.