Materiale und formale Bildung in Klafkis Theorie
Klafki entwickelte sein Konzept der kategorialen Bildung als Synthese aus materialer und formaler Bildung. Diese beiden Aspekte bilden wichtige Grundlagen seiner Bildungstheorie.
Materiale Bildung konzentriert sich auf die Inhalte und Objekte, die vermittelt werden sollen - also das Wissen. Dazu gehören beispielsweise:
- Sprachen
- Mathematik
- Kulturelle Inhalte
Definition: Der bildungstheoretische Objektivismus als Teil der materialen Bildung besagt, dass Bildung aus der Aufnahme objektiver Kulturgüter besteht.
Formale Bildung hingegen fokussiert sich auf die Fähigkeiten, Funktionen und Methoden, die vermittelt werden sollen - also das Können. Hierzu zählen:
- Literarisches Verständnis
- Mathematisches Denken
- Teilnahme am kulturellen Leben
Vocabulary: Methodische Bildung als Teil der formalen Bildung bedeutet die Gewinnung und Beherrschung von Denkweisen, Gefühlskategorien und Wertmaßstäben.
Klafki vereint diese beiden Aspekte in seinem Konzept der kategorialen Bildung. Er argumentiert, dass wahre Bildung sowohl die Erschließung der Wirklichkeit für den Menschen als auch die Erschließung des Menschen für die Wirklichkeit umfasst.
Quote: "Bildung ist kategoriale Bildung in dem Doppelsinn, dass sich dem Menschen eine Wirklichkeit 'kategorial' erschlossen hat und dass eben damit er selbst – dank der selbstvollzogenen 'kategorialen' Einsichten, Erfahrungen, Erlebnisse – für diese Wirklichkeit erschlossen worden ist." - Wolfgang Klafki
Durch diesen integrativen Ansatz strebt Klafki eine ganzheitliche Bildung an, die sowohl Wissen als auch Kompetenzen umfasst und die Lernenden auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft vorbereitet.